Donnerstag, 2. August 2018

Rezension zu "Arrowood: In den Gassen von London" von Mick Finlay


Quelle: HarperCollins

Titel: Arrowood: In den Gassen von London
Autor/in: Mick Finlay
Verlag: Harper Collins
Seitenzahl: 400 Seiten
ISBN:  978-3-9596-7174-3
Preis: 10,99 € Taschenbuch; 8,99 € eBook




Privatdetektiv William Arrowood ist ein Mann vieler Talente – und einiger Laster. Die Tagelöhner und Straßenmädchen im armen South London können sich keinen besseren Detektiv leisten und kommen daher mit allen Anliegen zu ihm. Voller Verachtung und Neid blickt er über die Themse auf seinen bekannten Kollegen Sherlock Holmes und dessen betuchte Klientel. 
Auch Arrowoods neuester Fall scheint nicht geeignet zu sein, ihn berühmt zu machen: Eine junge Französin bittet darum, ihren verschwundenen Bruder aufzuspüren. Doch hinter dem simplen Auftrag verbergen sich weit mehr Geheimnisse und Leichen, als Arrowood für möglich hielt. Und so führen ihn seine Ermittlungen von den Tiefen der Londoner Unterwelt bis in höchste Regierungskreise …



Da ich ein großer Fan des viktorianischen London bin und mich gerne in Geschichten in dieser Zeit aufhalte, war mir klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Und da ich momentan eine Krimi- und Thrillerphase durchmache, kam die Geschichte rund um William Arrowood und Norman Barnett wie gerufen. Die Story wird aus Sicht von Norman Barnett, William Arrowoods Assistenten, also quasi dem Dr. Watson des Sherlock Holmes, erzählt (Arrowood würde mich wahrscheinlich mit Blicken aufspießen ob dieses Vergleichs mit Sherlock Holmes).
Arrowood ist Privatdetektiv in London Ende des 19. Jahrhunderts und wird von einer jungen Dame angeheuert, um ihren verschollenen Bruder zu finden. Dabei geraten Arrowood und Barnett in die verschiedensten gesellschaftlichen Kreise Londons, sowohl der niedrigsten Kreise als auch in Regierungskreise. Hier spielt sich ein Komplott ab, dass fast schon zu hoch für die beiden Ermittler ist. Ob sie es doch schaffen, den Fall zu lösen und heil wieder aus der Sache herauszukommen, müsst ihr natürlich selbst herausfinden.
Nun zu den Figuren: 
William Arrowood ist absolut nicht perfekt, er ist hässlich, dick und hat sehr viele Eigenarten. Jedoch macht ihn gerade das für mich sympathisch. Auch seine Liebe zu dem kleinen Jungen, den er in seine Ermittlungen miteinbezieht, machen ihn für mich menschlicher. Niemand will einen Detektiv, der absolut perfekt ist und Fälle in sekundenschnelle lösen kann, denn das ist einfach unwahrscheinlich.
Norman Barnett ist ebenfalls nicht perfekt, da er ebenfalls mit privaten Problemen zu kämpfen hat, die ihn als Charakter sehr interessant macht. Mich interessiert vor allem, wie es mit ihm im nächsten Band weitergehen wird.
Die Handlung an sich war eigentlich für mich nichts Besonderes, aber die Erzählweise hat mir unglaublich gut gefallen. Ich habe mich wirklich in das viktorianische London versetzt gefühlt, in die dunklen Gassen und urigen Spelunken, in die es auch unsere beiden Ermittler verschlägt. Und genau das liebe ich an solchen Büchern: auch wenn ich nicht in der Zeit gelebt habe, kommt es mir durch solche Bücher so vor. Mick Finlay kann Orte und Umstände sehr gut beschreiben und die Orte für den Leser zum Leben erwecken. 
Die Auflösung des Falls hätte ich so ebenfalls nicht erwartet. Es gab einen Twist in der Geschichte, der für mich völlig unvorbereitet kam und mit dem ich nicht gerechnet hätte.






Wer Detektivgeschichten mag, wird hier auf seine Kosten kommen. Und wer mindestens ein genauso großer Fan des viktorianischen Londons ist, den wird es auf jeden Fall sehr begeistern können, da man sich in die Zeit zurrück versetzt fühlt und die kühlen Gassen und muffigen Spelunken fast schon spüren kann. Von mir bekommt Arrowood insgesamt 4 Sterne.




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