Sonntag, 21. Oktober 2018

Rezension zu "Die Schwestern von Mitford Manor: Unter Verdacht" von Jessica Fellowes

Quelle: Piper Verlag


Titel: Die Schwestern von Mitford Manor: Unter Verdacht
Autor/in: Jessica Fellowes
Verlag: Pendo Verlag
Seitenzahl: 496 Seiten
ISBN:  978-3-86612-452-3
Preis: 16,99€ Paperback; 14,99 € eBook





London, 1920: Für die 19-jährige Louisa geht ein Traum in Erfüllung. Sie bekommt eine Anstellung bei den Mitfords, der glamourösen und skandalumwitterten Familie aus Oxfordshire. Endlich kann sie der Armut und dem Elend der Großstadt entfliehen und dafür auf ein herrschaftliches Anwesen ziehen. Louisa wird Anstandsdame und Vertraute der sechs Töchter des Hauses, allen voran der 17-jährigen Nancy, einer intelligenten jungen Frau, die nichts mehr liebt als Abenteuer und gute Geschichten. Als Florence Nightingale Shore, eine Krankenschwester und Freundin der Familie, am helllichten Tag ermordet wird, beginnen Nancy und Louisa eigene Ermittlungen anzustellen. Schnell erkennen sie, dass nach den Wirren des Krieges jeder etwas zu verbergen hat.



In dieser Geschichte begleiten wir die zu Anfang der Erzählung 18-jährige Louisa Cannon, die nach dem Tode ihres Vaters vor ihrem kriminellen Onkel fliehen muss und als Kindermädchen bei der adligen Familie Mitford unterkommen kann. Dort nimmt sie sowohl die nur wenig jüngere Nancy Mitford, aber auch die jüngeren Geschwister unter ihre Fittiche. Am Tag ihrer Ankunft in Mitford Manor wird die ehemalige Krankenschwester Florence Nightingale Shore in einem Zug schwer verletzt aufgefunden. Diese stirbt kurz nach ihrer Ankunft im Krankenhaus. Durch den Schauplatz des Mordes wird der Bahnhofspolizist Guy Sullivan in die Ermittlungen miteinbezogen, der vorher Louisa während ihrer Flucht vor ihrem Onkel geholfen hat. Und so kommt es, dass sowohl Guy als auch Louisa und Nancy in die Mordermittlungen verwickelt werden und gemeinsam herauszufinden versuchen, was an dem Tag geschah und wer der Mörder von Florence Nightingale ist. 

Die Geschichte beginnt, abgesehen von Louisas Flucht vor ihrem Onkel, recht ruhig. Der Mord wird nicht detailliert geschildert, sondern als abgeschlossene Handlung erzählt. Wir begleiten Louisa dabei, wie sie sich langsam im Hause Mitford einlebt und mit der Familie interagiert, auch ihre gemeinsamen Ausflüge werden detailliert beschrieben. Dabei wird vor allem Louisas Beziehung zu Nancy, der ältesten Tochter der Mitfords, besonders beleuchtet, da die beiden eine Freundschaft etablieren. In einem anderen Handlungsstrang werden die Ermittlungen von Guy Sullivan im Fall Florence Shore erzählt, die jedoch von dessen Vorgesetzten unterbunden werden. Somit macht sich Guy kurzerhand auf eigene Faust auf, da er den Fall nicht einfach zu den Akten legen will. Dabei sind ihm Louisa und auch Nancy eine große Hilfe. 
Leider plätscherte die Geschichte zu zwei Dritteln des Buchs nur so vor sich hin, es kamen kaum Spannungsmomente auf. Das Leben in der Nachkriegszeit in den Zwanzigerjahren wird gut beschrieben, allerdings es fehlte der Geschichte etwas an Pepp und Spannung, sodass ich für die ersten zwei Drittel recht lange gebraucht habe. Ich konnte mich zwar in die Handlung einfinden und mich einigermaßen mit den Charakteren identifizieren, jedoch blieben diese mir immer noch etwas zu flach und nicht richtig ausgearbeitet. Man erfährt zwar ein klein wenig von Louisas und auch Nancys Vergangenheit, bevor die beiden sich anfreundeten, aber nicht genug, um mir ein genaues Bild der beiden machen zu können. Ebenso verhält es sich mit Guy Sullivan, der unter seinen Geschwistern zu leiden hat und sich nichts sehnlicher wünscht, als endlich von ihnen anerkannt zu werden. 
Nachdem die ersten beiden Drittel des Buches dann an mir vorübergezogen sind, ohne dass etwas Nennenswertes passierte, nahm die Handlung dann plötzlich an Fahrt auf und ich habe es quasi in einem Rutsch weggelesen. Das Ende hat mich nicht enttäuscht. Durch ein paar Plot Twists wurde die Handlung endlich spannend und man konnte wirklich mit den Protagonisten mitfiebern. Die Aufklärung des Falles ist für viele vielleicht offensichtlich, für mich war sie es jedoch nicht. Auch, dass hier nicht unbedingt in Schwarz-Weiß gedacht wurde, sondern es moralische Grauzonen gab, fand ich sehr interessant und authentisch.
Der Schreibstil der Autorin war recht modern und flüssig, sodass sich das Buch gut lesen ließ. Dennoch hätte ich dem Klappentext nach, etwas mehr Spannung und vor allem auch mehr Handlung um die restlichen Mitford-Mädchen, abgesehen von Nancy, erwartet. Allerdings sollen ja noch Folgebände erscheinen, in der die anderen Mitfords eine größere Rolle spielen sollen.



Ich fand das Buch nicht schlecht, und sogar zum Ende hin recht packend, jedoch habe ich mir ein wenig mehr Spannung von der Geschichte versprochen. Somit vergebe ich hier 3 von 5 Sternen, die allein durch das gelungene Ende zustande kommen. 




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