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Samstag, 27. Oktober 2018

Rezension zu "Cinder & Ella" von Kelly Oram

Quelle: Bastei Lübbe

Titel: Cinder & Ella
Autor/in: Kelly Oram
Verlag: One Verlag
Seitenzahl: 444 Seiten
ISBN:  978-3-8466-0070-2
Preis: 12,99€ Paperback; 9,99 € eBook




Nach einem schweren Autounfall hat Ella ein Jahr voller OPs und Rehas hinter sich. Und nun muss sie auch noch zu ihrem Vater und dessen neuer Familie ziehen, die sie überhaupt nicht kennt. Ella will nur eins: ihr altes Leben zurück. Deshalb beschließt sie, sich nach langer Zeit wieder bei ihrem Chatfreund Cinder zu melden. Er ist der Einzige, der sie wirklich versteht, und obwohl sie ihn noch nie getroffen hat, ist Ella ist schon eine halbe Ewigkeit heimlich in ihn verliebt. Was sie nicht weiß: Auch Cinder hat Gefühle für sie. Und er ist der angesagteste Schauspieler in ganz Hollywood.






Mit gehypten Büchern ist das ja immer so eine Sache: normalerweise sind die Erwartungen so hoch, dass sie schwer erfüllt, aber noch schwerer übertroffen werden können und man meist sehr enttäuscht zurückbleibt. Bei diesem Buch war das überhaupt nicht der Fall. Ich kann den Hype, den die Geschichte um Ella und Cinder ausgelöst hat, völlig nachvollziehen, da es einfach eine wunderbare Geschichte mit genügend Tiefgang war, um sie einem nahe gehen zu lassen. 
Cinder und Ella kennen sich über Ellas Blog, auf dem sie Bücher und Filme rezensiert, schon mehrere Jahre, haben sich allerdings noch nie getroffen. Trotzdem haben die beiden eine enge Freundschaft etabliert und stehen sich sehr nahe. Als Ella dann plötzlich abtaucht, gerät Cinders Welt aus den Fugen. Die Ursache für Ellas Verschwinden ist ein Autounfall, in den sie und ihre Mutter verwickelt wurden und bei dem ihre Mutter ums Leben kam. Nach fast einem Jahr Koma, Krankenhaus und Reha zieht Ella bei ihrem Vater ein, zu dem sie seit ihrem achten Lebensjahr keinen Kontakt mehr hatte. Dort trifft sie auf ihre beiden Stiefschwestern, die ihr, wie auch die anderen Schüler an der Privatschule, an der ihr Vater sie anmeldet, das Leben schwer machen, da Ella von dem Unfall schwere Narben davongetragen hat.
Ella ist eine wahnsinnig starke Protagonistin, die mir unheimlich gut gefallen hat. Sie verliert trotz der schwierigen Lebensumstände nie sich selbst und hält auch an ihrer Freundschaft zu Cinder fest. Die Schicksalsschläge, die sie im Leben erleiden musste, machen sie in meinen Augen nur stärker. 
Cinder ist ein gefeierter Hollywoodstar, der von den Medien und seinen Fans umschwärmt wird. Aber er ist kein oberflächlicher Snob, wie er die Außenwelt glauben machen will, sondern in ihm steckt sehr viel Tiefe und Liebe. Ich mochte auch diesen Charakter unglaublich gerne, da er wie der geborene Märchenprinz erscheint, aber dennoch seine Marotten hat. 
Auch Juliette, Rob, Vivian und irgendwann auch Anastasia konnte ich gut leiden. Die Entwicklung, die die Nebencharaktere über die Geschichte durchmachen, ist nicht von der Hand zu weisen und hat mir sehr gut gefallen. Ihre ehrliche Freundschaft oder auch Feindseligkeit machen sie alle zu etwas Besonderem. 
Der Schreibstil der Autorin war wunderbar flüssig und an den richtigen Stellen gefühlvoll. Ich habe mit Ella und Cinder mitgefiebert, habe mich entrüstet und mit ihnen getrauert. Genau das erwarte ich von einem solchen Buch. Auch die Handlung um die Aschenchroniken und ihre Verfilmung befinde ich als sehr gelungen, da sie der Handlung das gewisse Etwas geben, dass Buchliebhaber wie ich sehr gut nachvollziehen können. Die Story war sehr durchdacht und nicht einfach nur heruntergeschrieben, und das hat man dem Buch auch angemerkt. Märchenadaptionen gibt es viele, aber kaum eine wurde so gut umgesetzt wie diese. 
Diese Geschichte ist meiner Meinung nach auch sehr lehrreich, denn man sollte immer hinter die Fassade eines Menschen schauen, bevor man vorschnell über das urteilt, was man im ersten Augenblick sieht. Das gilt in diesem Buch sowohl für Ella und Cinder, als auch für die Zwillinge, was ich wirklich toll fand.




Meiner Meinung nach handelt es sich hier um eine ganz zauberhafte Geschichte, die ich bedingungslos weiterempfehlen kann (und auch werde). Das war sicherlich nicht das letzte Mal, dass ich das Buch gelesen habe. 


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