Sonntag, 15. Juli 2018

Rezension zu "Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden" von Genki Kawamura

Quelle: Random House
Titel: Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden
Autor/in: Genki Kawamura
Verlag: C. Bertelsmann
Seitenzahl: 192 Seiten
ISBN: 978-3-570-10335-7
Preis: 18,00 € Hardcover; 14,99 € eBook





Ein junger Briefträger erfährt überraschend, dass er einen unheilbaren Hirntumor hat. Als er nach Hause kommt, wartet auf ihn der Teufel in Gestalt seines Doppelgängers. Er bietet ihm einen Pakt an: Für jeden Tag, den er länger leben möchte, muss eine Sache von der Welt verschwinden. Welche, entscheidet der Teufel. Der Briefträger lässt sich auf dieses Geschäft ein. Am Tag darauf verschwinden alle Telefone. Am zweiten Tag die Filme, am dritten alle Uhren. Als am vierten Tag alle Katzen verschwinden sollen, gebietet der Briefträger dem Teufel Einhalt. Und macht etwas völlig Überraschendes ... 



Der Klappentext des Buchs hat mich als großen Katzenliebhaber natürlich sehr angesprochen, er klang aber auch so tiefgründig, dass ich sehr neugierig wurde, worum es in dem Buch wirklich geht. Ich habe noch nie bewusst ein Buch von einem japanischen Autor gelesen, habe aber schon viele positive Meinung über dieses Buch hier als auch über andere Bücher japanischer Schriftsteller gehört. So habe ich mich dann an diese 192 Seiten herangetraut und wurde absolut nicht enttäuscht. Obwohl das Buch nur so wenige Seiten hat, steckt in der Geschichte so vieles drin, was mich zum Nachdenken gebracht hat. Wir bewegen uns hier in einem Zeitraum von weniger als einer Woche, jedoch kommt es einem wesentlich länger vor, weil sehr viel Tiefgang in der Geschichte enthalten ist. Wir begleiten den namenlosen Postboten Tag für Tag, während er mit dem Teufel jeden Tag aushandeln muss, was am Folgetag von der Welt verschwinden soll, damit er einen Tag länger leben kann. Zuerst sollen Telefone, dann Filme, danach Uhren und schlussendlich Katzen von der Welt verschwinden, als hätte es sie nie gegeben. Dabei lernt er viel über sich und seine Mitmenschen und was wirklich im Leben zählt. Als dann am letzten Tag alle Katzen von der Welt verschwinden sollen, weigert sich unser Protagonist, da ihn mit Katzen, seinem eigenen Kater im Besonderen, etwas ganz Besonderes verbindet. Was genau das ist, müsst ihr natürlich selbst lesen.
Gerade die Anonymität des Protagonisten hat mir sehr gut gefallen, denn hier geht es nicht unbedingt darum, wer man eigentlich ist, sondern darum, was im Leben wirklich wichtig ist. Und darüber denkt man als Leser unweigerlich nach, wenn man dieses Buch liest.

Mir hat die Geschichte wahnsinnig viel gegeben, was ich von den "paar" Seiten wirklich nicht erwartet hätte. An einigen Stellen hätte die Geschichte ruhig noch etwas länger sein können, aber im Großen und Ganzen haben die knapp zweihundert Seiten dennoch ausgereicht, um ein großartiges Buch zu erschaffen. 






Ich konnte aus der Geschichte so einiges mitnehmen, sie konnte mich fesseln und hat mich zum Nachdenken gebracht. Einzig hätte sie ruhig noch etwas länger sein können, an manchen Stellen wirkte es ein wenig abgehackt. Deshalb gibt es von mir 4 von 5 Sternen. 


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