Sonntag, 14. Mai 2017

Rezension zu "Ich, Eleanor Oliphant" von Gail Honeyman

Quelle: Lübbe

Titel: Ich, Eleanor Oliphant
Autor/in: Gail Honeyman
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3-431-03978-8
Preis: 20,00€ Hardcover; 15,99€ eBook


Inhalt

Wie Eleanor Oliphant die Liebe suchte und sich selbst dabei fand
Eleanor Oliphant ist anders als andere Menschen. Eine Pizza bestellen, mit Freunden einen schönen Tag verbringen, einfach so in den Pub gehen? Für Eleanor undenkbar! Und das macht ihr Leben auf Dauer unerträglich einsam. Erst als sie sich verliebt, wagt sie sich zaghaft aus ihrem Schneckenhaus – und lernt dabei nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst noch einmal neu kennen.

Meine Meinung

Ich hatte eigentlich gar keine Erwartungen an das Buch und wollte mich einfach hineinfallen lassen. Ich habe es von Bastei Lübbe zugeschickt bekommen, danke nochmals dafür! Selbst wäre ich wohl nie auf das Buch aufmerksam geworden, was wirklich schade gewesen wäre, denn es beinhaltet eine ganz besondere Geschichte, über die ich im Nachhinein immer noch nachdenken muss. 
Eleanor wirkt in der ersten Hälfte des Buch wahnsinnig schrullig, was mich wirklich sehr oft zum Lachen gebracht hat, sei es zuhause auf der Couch als auch in einer überfüllten Bahn, was mir so manchen merkwürdigen Blick eingetragen hat. Eleanor ist sozial ziemlich unbeholfen, was man an ihren Gedankengängen schnell feststellen kann, aber auch an der Art, wie sie mit anderen Menschen interagiert. Sie weiß gar nicht so genau, wie sie mit ihren Mitmenschen umgehen soll und beruft sich immer auf die Floskeln der Höflichkeit, die sie jedoch selbst nicht unbedingt immer einhält. An die typischen Konventionen im sozialen Miteinander ist sie durch ihre Zurückgezogenheit nicht gewöhnt. Als sie dann aber den Sänger einer Band bei einem Konzert sieht, ist es sofort um sie geschehen und sie ändert einiges in ihrem Leben. Wir begleiten Eleanor auf ihrem Weg durch zahlreiche äußerliche Verschönerungsrituale, aber auch auf ihrem Weg zu einer wunderbaren Freundschaft. Auch wenn Eleanor dieser Freundschaft anfangs abgeneigt ist und ihr an Raymond viele schlechte Eigenschaften auffallen, ergibt sich eine so schöne Freundschaft, dass es mir wirklich das Herz erwärmt hat. 
Wir erfahren immer wieder kleine Bruchstücke aus Eleanors Kindheit, die zu ihrem Verhalten als Erwachsene führen. So ergibt sich ein Puzzle und man versucht immer zu erraten, was genau geschehen ist und wie alles zusammenhängt. 
Das Buch war vielleicht nicht das spannendste, aber es hat mir trotzdem super gefallen, da man Eleanor begleitet, wie sie in ganz kleinen Schritten, die für die meisten Menschen wohl nichts besonderes darstellen, aber Eleanor viel bedeuten, zu sich selbst und aus ihrer Einsamkeit herausfindet. 
Eleanor ist mir im Laufe des Buches wirklich ans Herz gewachsen und ich würde gern noch mehr über sie erfahren. Sie hat zwar ihre Macken, aber welcher Mensch hat das denn nicht? 
Auch Raymond fand ich super. An ihm kann man sehen, dass Oberflächlichkeiten eben nichts wert sind und es sich immer lohnt, einen Blick hinter die Fassade zu werfen. Denn so kann man ganz wunderbare Menschen finden, die am Ende die besten Freunde werden. 
Die letzten knapp 200 Seiten habe ich dann in einem Schwung gelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie die Kindheit von Eleanor denn nun wirklich aussah und ob sie ihrem selbst erbauten Gefängnis letzten Endes entfliehen kann. 
Für mich war das Buch auf jeden Fall emotional sehr aufrührend, vor allem weil Eleanor eine Protagonistin ist, in die ich persönlich mich sehr gut hineinversetzen konnte. Es war mal wieder eine schöne, tiefgründige Geschichte, die es nicht an jeder Ecke zu finden gibt. Meiner Meinung nach ist es ein einzigartiges Buch, das zumindest ich in dieser Form noch nicht gelesen habe. 

Fazit

Das Buch konnte mich berühren und mich zum lachen bringen, was mir sehr wichtig ist. Da ich, auch wenn ich nicht gerade gelesen habe, darüber nachgedacht habe und es auch immer noch tue, ist ein gutes Zeichen, dass mir die Geschichte noch lange im Gedächtnis bleibt und für mich auch die Qualität eines Buches ausmacht. Es war keine 08/15-Geschichte, sondern etwas ganz Besonderes. Ich habe schon einigen meiner Freunde gesagt, dass ich gerade ein Buch lese, das unfassbar toll ist und sie es sich einmal anschauen sollen. Dass ich so von einem Buch schwärme kommt eher selten vor, also kann man auch daran messen, wie gut ich es fand. Von mir hat Eleanors Geschichte 5 von 5 Sternen verdient und ich bin gespannt, ob Gail Honeyman noch weitere Bücher veröffentlichen wird, ich werde sie sofort kaufen!


1 Kommentar:

  1. Hey Lina,

    Von Insta auf deinen Blog. Ich finde deine Seite echt toll! Deine Rezensionen und dein Design gefallen mir überaus gut. Da bleibe ich gern als Leserin hier.

    Liebe Grüße
    Seda

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